„Der lieblose Umgang dieser haltlosen Menschen, die verblasste Hoffnung auf europäische Kultur und die irre Hoffnung auf ein deutschnationales Erstarken, vielleicht auch Christines Fragen an Gott und Geld, machen das Stück zu einem Stück der Stunde. Während Christoph Marthalers Inszenierung 1999 in Salzburg die politische Dringlichkeit des Textes noch nicht deutlich machen konnte, sind nun die Umstände – leider – deutlich günstiger für eine neue Aktualität Horváths. Dem durchweg starken Ensemble in Moers gelingt beeindruckend die Balance aus Totentanz und differenzierten Dramen. (…) Mit einfachen, wohl dosierten Mitteln hält uns die Regie einen Spiegel vor; mit einem Stück aus düsterer Zeit, die an unsere erinnert. Furcht vor diesen menschlichen Monstern und das Mitleid mit ihnen halten einander die Waage. Ein starker Saisonstart am Schlosstheater.“ (Detlev Baur, „Die deutsche Bühne“)
„Greb setzt bei seiner Inszenierung sowohl auf die Kraft von (Horváths) Sprache, den Fluss des Spiels und der Szene als auch auf die Macht der Bilder – alles klug und hintersinnig erdacht, eingefädelt und mit einem vorzüglichen künstlerischen Stab und Ensemble umgesetzt. Dabei legt er den Text teils stichwortgebend für dessen szenische Umsetzung an: Die Komödie wird zur Groteske. (…) Meisterlich gar setzt Greb Horváths Drama von 1926, das erst 1969 uraufgeführt wurde, als Parabel zu einem kommenden Europa aus der visionären Perspektive seiner Entstehung um. (…) Ein langanhaltender Schlussapplaus zu Recht.“ (Olaf Reifegerste, RP)
„Zwei turbulent-unterhaltsame Stunden mit durchaus karikierendem „Strich“: Ulrich Greb inszeniert in Moers Horváths Stück „Zur schönen Aussicht“. (…) Er treibt Horváths Komödie zur Spielzeit-Eröffnung zur Groteske auf die Spitze – was in einen langen, langen und lebhaften Premierenbeifall mündete.“ (Jens Dirksen, WAZ)
„Regisseur Ulrich Greb macht aus Horváths Stück eine bissige Satire wider den rechtsnationalen Populismus und die Versuche zur europäischen Desintegration. Ulrich Greb hat eine großartige Regiearbeit abgeliefert und ein durchdachtes, trotz weitgehender Beibehaltung der Struktur und des Wordings von Horváths Text weitgehend eigenständiges Kunstwerk geschaffen. Es ist eine düstere politische Clownerie, aber auch etwas Nihilistisches zeichnet die Inszenierung aus: die Abwesenheit von Gott. “ (Dietmar Zimmermann, theater:pur)