Die junge Regisseurin Anna-Elisabeth Frick hat am Moerser Schlosstheater aus Schillers Notizen-Konvolut ein Stück für unsere Tage entwickelt, bei dem wir schon am Eingang kontrolliert und überwacht werden – was wir ironischer Weise in Zeiten von Corona längst gewohnt sind und offensichtlich niemanden mehr stört. Bühne und Kostüme drücken in den nächsten 100 Minuten durchgehend die Doppelbödigkeit des Polizeiwesens aus: sehr unmilitiärische und zeitlos wirkende Uniformen aus türkis-farbenen Oberteilen und beigefarbenen Hosen, und selbst die Lampen, die Polsterhocker, der unbändig Bühnennebel verströmende, sogar Zigarettenschachteln und Halstücher, Aktenschränke und Hängregistraturen sind in diesem pastellfarbenen Türkis gehalten. (Bühne und Kostüme: Martha Prinsker). […] Joanne Gläsel, Georg Grohmann, Matthias Heße, Emily Klinge und Roman Mucha tragen das Stück mit einer bravourösen Ensemble-Leistung. […] Lebhafter Premierenbeifall. (Jens Dierksen, WAZ)
Das Publikum sitzt auf zwei Seiten um eine längs gezogene Spielfläche, ein grüner Läufer zwei Längsseiten und dann fängt eine Art absurde Nummernrevue an. Zum Beispiel meldet ein Ehepaar seine Tochter als vermisst, die steht aber direkt daneben. Es gibt Gedanken wie, dass die Polizey auch nicht besser sein kann, als die Gesellschaft, die sie umgibt, oder dass es vielleicht eine neue Aufgabe der Polizey im ökologischen Zeitalter sein könnte, sich mit der Natur zu verbinden. Das Ensemble ist wie immer in Moers energiegeladen. (Stefan Keim in WDR 5 Scala)