Das 33. WESTWIND-Festival ist zu Ende gegangen und kann nach über 70 Veranstaltungen vier Gruppen aus den zehn eingeladenen Inszenierungen aus NRW mit Preisen versehen aus Moers verabschieden:
Einer der drei Preise der WESTWIND-Jury, die mit jeweils 3333 Euro ausgestattet sind, geht an Agora Theater in Koproduktion mit den Dürener Kulturbetrieben und dem TAK – Theater Liechtenstein für „Die Geschichte eines langen Tages“ : „In einer mit viel Liebe zum Detail ausgestatteten Raumbühne, die per se eine Atmosphäre des Miteinander kreiert, spielen Tanz, Sprache, Musik, Zauberei aufs Wundersamste ineinander. So entwickelt sich auf engstem Raum eine Geschichte von Weite und Offenheit. Während Gleichheit hier im wahrsten Sinne des Wortes vermessen wird, zeigt sich das Andersartige von seiner spielerischen, anarchischen und verletzbaren Seite.“
Ein Preis an pulk fiktion in Koproduktion mit dem FFT Düsseldorf, Theater Bonn und dem Freien Werkstatt Theater Köln für „all about nothing – ein Stück über Kinderarmut„: „pulk fiktion widmet sich den Wünschen, Sehnsüchten und Träumen der jungen Generation im Rücklauf vom jungen Erwachsenen bis zum Baby und konfrontiert diese einer realen Konsumwelt und kapitalistisch geprägten Gesellschaft und lässt uns mit den unerfüllten Wünschen nicht allein, sondern gibt den Zuschauenden hoffnungsvolle Überlebensstrategien mit.“
Der dritte Preis der WESTWIND-Preisjury geht an das Helios Theater Hamm in Koproduktion mit Ishyo Arts Centre für „our house“: „Die Inszenierung überzeugt durch ihre formale Konsequenz, ihren Bildreichtum und nicht zuletzt durch ihre Spieler*innen, die das Wagnis eingehen, etwas von sich mitzuteilen und sich damit einander und ihrem Publikum öffnen – und das ganz ohne Betroffenheitspathos oder moralischen Zeigefinger. Damit wird Raum geschaffen für Austausch und Begegnung. Eine Gesellschaft, die sich nicht verschließen will, die Gegensätze und Veränderungen als Chancen begreifen will, braucht Projekte wie dieses.“
Die Publikumsjury, die in diesem Jahr aus den Moerser*innen zwischen 13 und 18 Jahren Nina Duhr, Lena Heger, Nik Höhr, Valentin Linse, Jill Pannen, Bennet Pappe und Selin Südemer bestand, zeichnete mit dem Preisgeld von 1500 Euro, gestiftet von der Sparkasse am Niederrhein, zwei Inszenierungen aus, die beide in gleichvielen Kateogorien ihr Zielpublikum überzeugen konnten: Das Theaterkohlenpott für die Inszenierung „Ich bin Jerry“ (tolles Bühnenbild, sehr facettenreiches Schauspiel, größter Coolness-Faktor, richtiger Stimmungsmacher und absolut beste Musik), sowie die Inszenierung „All about nothing“von pulk fiktion ( Besonders informativ, Sehr viele Frage aufgeworfen, ein wichtiges, aber unbequemes Thema, beste technische Umsetzung und mutigste Herangehensweise) .
Wir danken allen Teilnehmern, Mitwirkenden, Künstler*innen und Gästen und haben den Staffelstab, bzw. einen pinken Kranich und eine Moerser Sonne an das Comedia-Theater Köln übergeben, die im Mai 2018 die nächsten Gastgeber für das Festival sein werden.