Pressestimmen „Lila / Purple“

NRZ, 25.02.2015

Die Ausgangsgeschichte: Vier Jugendliche wollen trotz Mangels an Talent eine Band gründen. Ihren Proberaum haben sie in einem alten Keller ohne Fenster, wo sie mehr oder weniger eingesperrt sitzen und versuchen, musikalisch etwas Brauchbares auf die Beine zu stellen. Jeder von ihnen hat tief sitzende Probleme, die bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Dass ab und zu noch ein leicht paranoides Mädchen in dem schalldichten Raum vorbei schaut, macht die Ausgangssituation für ein Drama perfekt.

„Der Junge“, gespielt von Torben Knobloch, ist einen wandelnder Nährboden für einen Nervenzusammenbruch. Neurotisch und unentschlossenen zweifelt er am Sinn des Bandprojektes und vor allem an sich selbst. „Ich kann es nicht mehr hören. Es klingt einfach beschissen.“

Scheinbar hat ihm der Tod seiner Oma den Rest gegeben und auch das gute Zureden seiner Freundin (Helen Hornung) kann ihn nicht mehr trösten. Diese zeigt gegenüber der „Heulsuse“ wenigstens noch Verständnis, anders als die Bandmitglieder, insbesondere der Drummer alias Helge Gebel. Denn der wird im Laufe des Stückes zunehmend gereizter und flippt zwischendurch aus. „Bringt mir eine Schere, ein Messer, seine Haare sind viel zu lang“, schreit der Drummer, während er den Kopf des Jungen am Schopf gepackt hält. Zum Glück behalten Sänger (Jannis Otten) und Keyboarder (Simon Lemmen) einen halbwegs kühlen Kopf und verhindern das Schlimmste.

Die Konflikte bahnen sich schleichend an und werden manchmal erst in ihrer Eskalation so richtig deutlich. Wobei die Wut des Drummers durchaus verständlich ist, angesichts der Unentschlossenheit, die der „Junge“ an den Tag legt. Unzählige Male kündigt er an, alles hinzuschmeißen und unzählige Male folgen seinen Worten keine Taten.

„Lila“ passt wunderbar in das Konzept des Schlosstheaters: Schräg, authentisch und zum Nachdenken.

 

Rheinische Post, 25.02.2015

Holger Runge gelingt es in seiner Inszenierung, diese Gefühlsverwirrung und Sprachlosigkeit für die Zuschauer spürbar zu machen.

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