Die Inszenierung von Bertolt Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ beeindruckt mit dramatischer Darstellung, skurrilen Kostümen und elektronischen Klängen. Das Schlosstheater-Ensemble begeistert das Publikum.“ (Jutta Langhoff, RP)
Brechts kapitalismuskritisches Stück „Der gute Mensch von Sezuan“ wird in Ulrich Grebs Inszenierung zu einer beeindruckenden Parabel über die kapitalistische Blase. Wieder überzeugen am Schlosstheater Moers die Schauspieler:innen, aber auch Birgit Angeles grandioser Bühnenballon. (Hans-Christoph Zimmermann, Die deutsche Bühne)
Ganz groß der Clou dieser Inszenierung: ein XXL-Ballon vom Ausmaß eines Hauszelts, der die gesamten zwei Stunden über die Bühne von Birgit Angele wabert. Sie hat auch die fantastischen Kostüme entworfen. (Jens Dirksen, WAZ)
In Moers wird die Frage, was überhaupt die kapitalistische Welt ist und was sie umfasst, mit einer beeindruckenden Bildmetapher beantwortet. Ausstatterin Birgit Angele hat einen gewaltigen Ballon entworfen, der einen nach außen gestülpten Darm mit Divertikel, Anus, blutenden Hämorrhoiden – inklusive ständiger Flatulenzen – darstellt. (Hans-Christoph Zimmermann, Die deutsche Bühne)
Sie (Marissa Möller) und Magdalene Artest sind für die Produktion an ihre einstige Wirkungsstätte zurückgekehrt – ein echter Gewinn. Beide spielen mit spürbarer Lust und noch spürbarerem Können. Auch die beiden „Neuen“ werden dem Publikum des Schlosstheaters sicher noch viel Freude machen: Ludwig Michael gibt einen kantenscharfen Flieger Yang Sun, Leonardo Lukanow übernimmt gleich sechs Rollen, ohne auch nur eine einzige wie die andere zu behandeln. (Jutta Langhoff, RP)
Ulrich Greb macht sich einen interpretatorischen Spaß daraus, wer an welcher Stelle, wer auf welche Weise mit dem Darm verbunden ist: Brillant, wie Magdalene Artelt als Barbier Shu Fu mit Babyface-Maske und säuselnd-gestochener Diktion vom Darm-Scheitel herab die moralische Integrität Shen Tes umschwärmt. Oder wie Ludwig Michael als Flieger Yang Sun – mit Goldpaillettenjacke halb im Blinddarm steckend – erste Bekanntschaft mit der Heldin macht. (Hans-Christoph Zimmermann, Die deutsche Bühne)
Die Inszenierung war ein beeindruckendes Theatererlebnis das von der Moerser „Improvisier in Residence“-Gruppe „Recursion“ zusätzlich durch ihre nicht minder ungewöhnliche Musik bereichert wurde.“ (Jutta Langhoff, RP)