Im zweiten Teil seiner autobiographischen Erzählung „Der Keller. Eine Entziehung“ geht es Österreichs vielleicht bekanntestem Grantl Thomas Bernhard um eine der skandalösesten Handlungen, die ein Einzelner vollziehen kann: Aufzuhören mit dem vorgegebenen und einmal eingeschlagenen Lebensweg, um umzukehren und „in die entgegengesetzte Richtung zu gehen“! Zusammen mit dem Autor fragt Ensemblemitglied Roman Mucha in seinem absurd-realistischen Soloabend nach den Gründen für das „So-Geworden-Sein“, kämpft sich hinaus aus der alten und hinein in eine neue Existenz. Fortgetrieben durch den Ekel vor der Welt und angezogen durch die Schönheit der Musik beschreitet der, der der Wahrheit gnadenlos ins Gesicht schaut, und sie obendrein auch noch ausspricht, um fortan selbstverständlich alleine zu bleiben, alleine bleiben zu müssen, seinen mühsamen Weg. Er fragt sich, ob er nun „Teil oder Opfer der sich immer schneller
drehenden und alles in ihr ununterbrochen malmenden und zermalmenden Existenzmaschine“ ist. Er wird sehr grundsätzlich. Und
irgendwie gefällt ihm sein selbst gebautes Gedanken- und Sprachgefängnis letztendlich sogar besser als die Versuche, aus ihm auszubrechen. Eine tragische Gestalt. Eine komische Gestalt. Ein ganz normaler Mensch.