„Die Zuschauer sitzen an zwei Seiten um die Spielfläche, auf der sechs Tische zusammen geschoben sind. Um die herum wirbeln die fünf Akteure, die das Team einer Werbeagentur darstellen, das für eine neue Öko-Jeans werben soll und mit einem fiktiven brandenburgischen Dorf spielt und mit dem Markennamen „Gutmensch!“ Stetes Mitdenken ist gefordert. Ein 90-Minüter mit pausenlosem Textfluss und eingestreuten Actionszenen, in denen vom Sitzhocker-Rennen rings um den Agenturtisch bis hin zum Einsatz von Theaterblut und vor allem schwarzer Farbe viele Register gezogen werden für einen fordernden Theaterabend. Das Schauspielerquintett ist oft als Techniker mit Laptop, Kamera und Licht gefragt, um teilweise sehr poetische, spannende Bildsequenz auf die weißen Wände links und rechts der Bühne zu projizieren
(Stephan Hermsen, NRZ)
„Es geht um die Sehnsucht nach dem großen Wir über politische Grenzen hinweg und um die Frage: Darf man mit Radikalen reden? Mit Rechten kooperieren? Wie weit darf Toleranz gehen? Greb kürzt den Schluss des Romans radikal ein und lässt wesentliche Teile des Endes weg. So entgeht er der Gefahr der Solidarisierung mit einzelnen Figuren. Er will die Antworten auf die o. a. Fragen seinem Publikum nicht vorgeben, sondern mit ihm diskutieren. Die Inszenierung setzt aber von Anfang an deutliche Zeichen. Hochspannend und intellektuell herausragend.“
(Dietmar Zimmermann, theater:pur)
„Der Einsatz von Multimedia, im Theater nicht neu, aber hier auf die Spitze getrieben. Die Akteure filmen, montieren und schneiden die Filmhandlung direkt live auf der Bühne. Aufwendig mit Animation, Modellen und Mehrfachbelichtung. Haltung zeigen und gleichzeitig offen bleiben für Gespräche. Wie umgehen mit Grenzüberschreitungen der Rechten? Gewalt gegen Andersdenkende lässt sich nicht einfach mit Nachbarschaftsgesprächen am Gartenzaun weglächeln.“ (Christof Boy, WDR Westart)
„Wie in einer überdrehten Leseprobe nimmt das Schlosstheater den Romantext, wirfst sich die Sätze zu und schnappt Wörter auf, die geeignet erscheinen, die Bilder eines Werbespots für „Bracken, Brandenburg“ zu unterlegen. Auf den Zeichentischen in der Bühnenmitte werden dabei die Bilder des Clips gebaut und an die Schlosswände geworfen. Es ist schon atemberaubend, was die redenden, spielenden, drehstuhlscatenden und sich dabei filmenden fünf Darsteller alles leisten, dreimal so groß ist das Team hinter den Kulissen.
(Thomas Warnecke, Extratipp am Sonntag)